Atomic Heart - Was bedeutet das Spiel und Raytracing für die Branche

23 November 2020, 08:02 Uhr / 0 Kommentare  / von Fabian Rossbach
Atomic Heart - Was bedeutet das Spiel und Raytracing für die Branche

Raytracing-Technologie macht es möglich, akkurate Spiegelungen und Schatten in Videospielen darzustellen. Zum Beispiel kannst du Details aus der Spielwelt in glasigen Oberflächen erkennen oder Reflexionen nicht sichtbarer Gegenstände sehen. Auch die Art der Oberfläche wird einberechnet. Auf rauen Untergründen sehen gespiegelte Details anders aus als auf glänzendem Material. Und Schatten verändern sich realistisch, je nachdem wie groß der Abstand deiner Spielerfigur zu Objekten ist.

Da diese Effekte bei Videospielen in Echtzeit berechnet werden müssen, erfordern sie eine gewaltige Rechenleistung von Grafikkarten. Beim Einsatz von Raytracing besteht besonders die Gefahr, dass die Framerate während des Spielens inkonsistent ist oder dauerhaft unter 30 FPS sinkt.

Zurzeit gibt es nur bestimmte Grafikkarten, die Raytracing berechnen können. Das sind vor allem die RTX-Grafikkarten von Nvidia, die dafür mit einem spezialisierten Kern ausgestattet sind. Dazu gehören die Modelle GeForce RTX 2060, 2070, 2080, 3070, 3080 und 3090. Ältere Karten aus der GeForce-GTX-Reihe sind auf Raytracing-Fähigkeit aufrüstbar, wobei dann mit einem stärkeren Abfall der Framerate gerechnet werden muss.

 

Atomic Heart zeigt, was Raytracing kann

Auf jeden Fall sorgt Raytracing für absolute Hingucker. So konnte das First-Person-Abenteuerspiel Atomic Heart des russischen Indie-Videospielentwicklers Mundfish 2018 durch eine grafisch hochwertige Präsentation mit Raytracing-Effekten auf sich aufmerksam machen. In einer alternativen Sowjetunion, in der eine technische Revolution stattgefunden hat, spielst du einen KGB-Agenten auf geheimer Mission. Du musst eine Anlage der Regierung untersuchen, die jegliche Kommunikation mit der Außenwelt abgebrochen hat.

Die futuristische Spielwelt, in der du auf hochentwickelte Roboter und verrückte Monster triffst, strahlt eine postapokalyptische Atmosphäre à la Bioshock oder Fallout aus. Mundfish spricht von einer detailreichen Open World, die du erkunden kannst. Dazu kommt ein Herstellungssystem für individuelle Anpassung von Waffen und Ausrüstungsgegenständen.

Doch mehr als ein kurzes Gameplay-Video und eine Grafikdemo gibt es von Atomic Heart bis heute leider noch nicht. Dahinter sollen auch Probleme bei der Entwicklung stecken. Der Hype um Atomic Heart ist aufgrund der angewendeten Raytracing-Technik riesig, obwohl noch nicht klar ist, ob Mundfish den Ansprüchen gerecht werden kann.

Der Entwickler will Atomic Heart aber noch 2021 für PC veröffentlichen. Auch für Playstation 5 und Xbox Series X/S, die mit Raytracing-Möglichkeiten von AMD ausgestattet sind, wurde das Spiel schon angekündigt. Es bleibt abzuwarten, wie realistisch die Grafik gerade auf Konsolen sein kann, ohne dass die Performance darunter leidet.

Raytracing ist noch selten, weist aber den Weg in die Zukunft

Diese Probleme sorgen dafür, dass Raytracing bisher in wenigen Videospielen angewendet wurde. Zu den bekanntesten Games, die eine Form von Raytracing einsetzen, gehören der First-Person-Shooter Battlefield V und das Survival-Horrorspiel Metro Exodus. Du kannst aber davon ausgehen, dass Raytracing in Zukunft immer wichtiger werden wird.

Entwickler werden alles geben, um uns mit fotorealistischer Grafik zum Staunen zu bringen. Atomic Heart zeigt, wie allein mit grafischer Präsentation ein großer Pressewirbel erzeugt werden kann. Das führt hoffentlich nicht zu einer Reihe von Videospiel-Releases, die zwar schön aussehen, sich aber nicht mit 30 oder gar 60 FPS spielen lassen.

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