Mafia: The Old Country - Nur ein schnelles Spiel für zwischendurch?

31 Juli 2025 / 0 Kommentare  / von Tom Schwiha
Mafia: The Old Country - Nur ein schnelles Spiel für zwischendurch?

Mit der kurz bevorstehenden Veröffentlichung von Mafia: The Old Country wacht die Games-Branche allmählich aus dem Sommerschlaf auf. Publisher 2K und Entwickler Hangar 13 zelebrieren den Auftakt in die in den nächsten Wochen aufkommende Welle an großen neuen Releases mit dem nunmehr vierten Teil einer durchaus ehrwürdigen Reihe. Denn auch wenn der Mafia-Franchise nie der ganz große Erfolg vergönnt gewesen ist, so sind doch vor allem die Teile 1 und 2 bei vielen Spielerinnen und Spielern in guter Erinnerung. Mit Mafia 3 ging man einen anderen Weg und verfrachtete die Reihe nicht nur weg vom zuvor typischen Mafia-Setting, wie man ihn aus Filmen wie Der Pate und Good Fellas kannte. Auch spielerisch ging man neue Wege und baute erstmals eine echte Open World mit all ihren Vor- und Nachteilen.

Viele staunten daher nicht schlecht, als es kurz nach der Ankündigung von Mafia: The Old Country hieß: wir gehen wieder einen Schritt zurück und streichen die große Spielwelt zugunsten einer abgesteckten, narrativen Erfahrung. Eine laut der Entwickler angepeilte Spielzeit von 10 bis 14 Stunden sowie der für ein Triple-A-Spiel dieser Tage erstaunlich günstige Mafia The Old Country Einstiegspreis von 37,99 Euro für PC (49,99€ UVP) überraschte viele. Und gerade wer müde ist von den großen Spielwelten mit ihrer – leider – oftmals sinnentleerten Content-Fülle freute sich durchaus über den Weg, den Hangar 13 einzuschlagen scheint. Gleichzeitig gab und gibt es aber auch jene Stimmen, die kritisch mit dem kleineren Umfang von Mafia: The Old Country umgehen. Ist das neueste Mafia gar kein episches Gangster-Drama, sondern nur ein schnelles Spiel für zwischendurch? Und ist das nun gut oder schlecht?

Ich möchte provokant sein und fragen: Wer braucht denn wirklich noch ein sich ewig lang ziehendes Open World Spiel? Spätestens das in diesem Jahr veröffentlichte Assassin´s Creed Shadows hat mir persönlich gezeigt: ich brauche es nicht mehr. Keine Frage, Ubisoft hat eine visuell betörend gut aussehende Spielwelt geschaffen. Aber sie haben kaum etwas mit dem Spielplatz gemacht. Der virtuelle Spielplatz ist oftmals nur eine Kulisse, in der ich mich ewig lange von Punkt A nach Punkt B bewege und dabei den Spielspaß suche. Hier und da stecken interessante Ideen und ein durchaus gutes Gameplay-Fundament in dem Titel. Am Ende war ich aber schlichtweg ausgebrannt und rolle mit den Augen, wenn ich in Bezug auf Shadows auch nur das Word Content-Roadmap höre.

Ich begrüße daher den Schritt, den Hangar 13 jetzt mit Mafia: The Old Country einschlägt. Eine in sich abgeschlossene, kompakte Spielerfahrung, die bestenfalls eine interessante Geschichte zu erzählen hat und ein abwechslungsreiches Gameplay mit schönen Kulissen bietet. Wenn die Zeit, die ich im Sizilien des frühen 20. Jahrhunderts verbringe und erinnerungswürdige Missionen den Weg an die Spitze der Mafia pflastern, dann bin ich voll und ganz damit zufrieden, wenn ich nach einem Wochenende die Credits sehe. Sehr viel länger als die von Hangar 13 ausgerufenen 10 bis 14 Stunden dauerten übrigens auch Mafia und sein direkter Nachfolger nicht. Und diese gehören zu Recht bis heute zu den Lieblingen der Fans.

Vielleicht kann Mafia: The Old Country sogar als Impuls für die ganze Industrie fungieren und zeigen, dass man eben nicht immer die große offene Welt mit Dutzenden Spielstunden benötigt, sondern auch vergleichsweise kompakte Blockbuster eine Daseinsberechtigung haben. Wie gut und schlecht Mafia: The Old Country seine Ansätze verfolgt und wie spannend die Reise in die Unterwelt Siziliens wird, erfahren wir ab dem 08. August 2025.

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