Soulmask, Bellwright, Enshrouded & Co - warum sind Survival Games im Hype?

15 Juni 2024, 00:01 Uhr / 0 Kommentare  / von Tom Schwiha
Soulmask, Bellwright, Enshrouded & Co - warum sind Survival Games im Hype?

Dass es in einem dynamischen Umfeld wie der Gaming-Branche ständig neue Trends gibt, ist nichts Neues. Interessanterweise muss es sich aber nicht unbedingt um technische Upgrades handeln, von denen plötzlich alle sprechen oder um Games, die brandheiß auf den Markt gekommen sind. So herrscht im Moment beispielsweise ein wahrer Hype um Survival Games, obwohl es diese vom Prinzip her bereits seit den 90er-Jahren gibt.

Was tatsächlich neu ist, sind die faszinierend echt wirkenden Spielwelten, durch die man sich heutzutage beim Zocken bewegt und welche unfassbar viele Optionen für den konkreten Spielverlauf bereithalten.

Zwar geht es weiterhin ums nackte Überleben, doch je nachdem, welche cleveren Entscheidungen man im Laufe der Zeit trifft und wie geschickt man sich anzupassen weiß, kann das Ganze zu einem wahnsinnig spannenden Erlebnis werden. Sehen wir uns hier an, was Survival Games im Einzelnen ausmacht und wie sich die große Beliebtheit erklären lässt.

Survival Games: Action Games der besonderen Art

Bereits von Anbeginn der Computer- und Videospiel-Ära an gab es verschiedene Spiele-Genres, um eine möglichst große Zielgruppe zu bedienen. Mit dem Aufkommen von Online Games, in denen sich Spieler sogar virtuell begegnen können, wurde die Bandbreite noch größer. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala standen schon immer Action Games.

Anders als bei Unterhaltungsmedien, die auf dem reinen Zufallsprinzip aufbauen, wie das beispielsweise bei digitalen Glücksspielautomaten wie Razor Shark der Fall ist, sind hier tatsächlich Taktik und schnelles Reaktionsvermögen gefragt. Somit kann jeder Spieler aktiv auf den Verlauf einwirken und mit Übung oder einer detaillierten Kenntnis der Spieldetails auch umso bessere Ergebnisse erzielen.

Die wohl bekanntesten Unterkategorien von Action Games sind Rollenspiele und Ego-Shooter, doch auch Survival Games werden hierunter eingeordnet, weil sie einige Gemeinsamkeiten aufweisen. Dennoch zeichnen sie sich durch weitere spezifische Eigenschaften aus.

Wie alles begann

Als echte erste Survival Games werden die beiden Spiele UnReal World und SOS betrachtet, die bereits in den frühen 90er-Jahren veröffentlicht wurden und damals alleinig am PC spielbar waren. Inzwischen hat sich da selbstverständlich viel verändert, sodass nun zumeist auf Cloud-Gaming zurückgegriffen wird oder die Spiele sogar für mobile Endgeräte verfügbar sind. Bis heute wird zudem DayZ als extrem erfolgreiches Survival Game gefeiert, in dem man sich in einer post-apokalyptischen lebensfeindlichen Welt durchbringen muss.

Auch bei Minecraft, einem der Spieleklassiker schlechthin, gibt es einen Survival Mode. Dieser verpflichtet Spieler dazu, Ressourcen zu sammeln, die Umgebung zu erkunden und hilfreiche Schutzmechanismen aufzubauen. Weiterhin haben Streaming-Plattformen wie YouTube und Twitch einen großen Teil dazu beigetragen, diese Games zu verbreiten und deren Fangemeinde anwachsen zu lassen.

Der Kampf ums Überleben am Bildschirm

Während in anderen Spielen im Vordergrund steht, möglichst viele leistungsstarke Waffen zu besitzen oder permanent gegen Feinde zu kämpfen, haben Survival Games einen anderen Fokus. Zwar geht es auch hier darum, lange am Leben zu bleiben, das Storytelling ist jedoch ein anderes und die zu bestreitenden Herausforderungen bestehen auch nicht einzig darin, sich vor Angriffen zu retten.

Vielmehr fängt das digitale Leben bei den meisten Survival Games zumeist mit einem minimalen „Startguthaben“ in Form von einem Fetzen Kleidung und etwa einem primitiven Werkzeug an. Der Ort des Geschehens variiert von Game zu Game – während die einen im Dschungel überleben müssen, finden sich die Spieler anderer Games im ewigen Eis, auf einem fremden Planeten, in der Vergangenheit oder Zukunft wieder.

Auf alle trifft jedoch gleichermaßen zu, dass die Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlafen und eine gute körperliche Verfassung erfüllt sein müssen, um weiter zu existieren. Das bedeutet mitunter auch, Brennholz zu sammeln und Feuer zu machen, um nicht zu erfrieren.

Man versucht zudem, sich aus einfachen Objekten zunehmend etwas aufzubauen - beispielsweise, indem man aus Blättern eine einfache Hütte im Wald baut, Gemüse anpflanzt oder eigene Bedarfsartikel herstellt – man spricht vom sogenannten Crafting-System, das in die meisten Survival Games integriert ist.

Bedrohungen aller Art

Erschwert wird das Vorankommen im Game nicht alleine dadurch, dass man mit sehr wenig Material, Nahrung und Trinkwasser haushalten muss, sondern auch noch weiteren Gefahren ausgesetzt ist. Das mögen ganz realistische Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Erdbeben, genauso gut aber auch giftige Tiere, bedrohliche Monster oder andere Mitspieler sein.

Man kann sich Verletzungen zuziehen oder von Krankheiten heimgesucht werden und diese Liste ließe sich noch lange weiterführen. Lediglich derjenige, der es schafft, sich effektiv zu schützen und wirkungsvoll zu verteidigen, kann unter solchen Umständen dauerhaft bestehen.

Verschiedene Varianten von Survival Games

Nicht nur die Schwierigkeitsstufen unterscheiden sich deutlich von einem zum anderen Survival Game, auch der Aufbau, die grafische Gestaltung und inhaltliche Umsetzung weichen stark voneinander ab. So unterscheidet man in der riesigen Auswahl an Survival Games zumeist die folgenden Sub-Genres:

  • Open-World Survival Games
  • Horror Survival Games
  • Realistic Survival Games

Allerdings kann es hierbei durchaus Überschneidungen oder auch unterschiedliche Spiel-Modi geben. Während man in manchen als einsamer Gestrandeter allerlei äußeren Anfeindungen ausgesetzt ist, sind andere Games zum Beispiel bewusst so aufgebaut, dass man sich ein eigenes Team zusammenstellen muss, welches unter anderem aus besiegten Gegnern bestehen kann.

Gefragt sind Einfallsreichtum und das richtige Kalkül

Anstatt nur vor Feinden zu flüchten oder kämpferisch gewandt zu agieren, muss in Survival Games weiter vorausgedacht und umsichtig geplant werden, um die eigenen Energiereserven und verfügbaren Hilfsmittel vernünftig einzuteilen. Somit braucht es Kreativität und strategisches Handeln. Manchmal sollte man außerdem etwas riskieren, um wieder einen großen Schritt voranzukommen.

Ob das Game nach dem Tod des eigenen Charakters komplett von vorne gestartet werden muss oder man an einen gewissen Punkt seines früheren Lebens zurückkehren kann, hängt übrigens vom jeweiligen Konzept ab. Fest steht in jedem Fall, dass man mit jedem neuen Anlauf wieder andere Wege einschlägt und damit beim Versuch zu überleben definitiv keine Langeweile aufkommt. 

Worin der große Reiz liegt

Mit Survival Games wird der Urinstinkt des Menschen angesprochen, sich möglichst gut durchzubringen. Mit jeder getroffenen Entscheidung ändert sich der nachfolgende Spielverlauf, weshalb es viel Freiraum für neue Entwicklungen gibt und das Ganze einen sehr realistischen Touch bekommt. Man wird mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert, braucht sowohl Köpfchen als auch neue Ideen und kann sich ganz wunderbar mit anderen Spielern messen.

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